Tuesday, August 5, 2008

zuhause!!!

Ich habe eine interessante Zeit hinter mir. Jeden Tag war ich woanders und jeden Tag habe ich erst Morgens begonnen. Keine Planung, keine grossen Verabredungen und jeden Abend Bier. Ich wuerde sagen, dass es ein gelungender Aufenthalt war. Und es hat sich alle mal gelohnt.

Bei vielen Menschen konnte ich an die Beziehungen so anknuepfen wie ich sie 2004 verlassen hatte. Und jedesmal wenn ich in Israel bin wird es vertrauter und interessanter.


Ich weiss, die meisten interessiert es nicht, was mir Israel bedeutet. Und ich kann verstehen, dass wenn man nicht da war und sich nicht in dieses Chaos verliebt hat, man es sich nicht vorstellen kann.

Viele die ich kenne, und die schon mal hier waren, sehen Israel gerne von der religioesen Seite. Fuer mich ist das nichts. Aber sicherlich waere Israel nicht das was es ist, wenn dieser Punkt nicht waere.

Ich habe hier Menschen kennen gelernt, die grade erst ihr Trauma aus dem Libanon Kieg 2006 ueberwunden haben. Menschen, die davon ausgehen, dass 2009 ein Kireg mit dem Iran ansteht. Menschen, grade erst vom alter her erwachsen geworden sind und schon seit 3 Jahren alleine klar kommen muessen. Menschen, die mit wilden ideen ihr Geld machn und irgendwie (ich hasse dieses Wort aber hier ist es angebracht) ueber die Runden kommen muessen. Menschen, die gerne weg wuerden und Menschen, die sich nichts besseres vorstellen koennen als in Israel zu wohnen. Ich bin durch den Tel-Aviver feierabend Verkehr gefahren und denke Paris oder Rom ist Kindergarten dagegen.

Alle meine Gedanken hier unter zu bringen ware schwierig und vielleicht auch unangebracht. Viele meiner Gedanken sind auch noch nicht ausgereift. Weil, wie nach jedem Israel aufenthalt, frage ich mich was dies alles fuer mein Leben bedeutet.

Aber um ein bischen aus dem Naehkaestchen zu erzaehlen will ich hier ein paar Gedanken und Erlebnisse nieder schreiben. Wahrscheinlich sogar mehr fuer mich als fuer den Leser.

In Israel wurde mir wieder bewusst, das unser westliches Leben sehr auf Sicherheit aufgebaut ist. Vieles wird mit einer Versicherung abgesichert und das einzige um das ich mich noch kuemmern muss ist das Geld zu ueberweisen. Dies fuehrt dazu, dass mein Leben nur noch aus meinem Job besteht. Weil wenn ich den verliere geht auch meine ganze Sicherheit verloren.

Aber besteht das Leben nicht grade aus den hoehen und tiefen? Wieviel ist mein Leben Wert als Christ. Logisch gesehen ist es fuer mich eine Erleichterung zu sterben. Sicherlich wuenscht sich keiner ein dahin siechen bis zum Tot. Aber genau das kann kann mir im hohen Alter auch passieren.

Waere es nicht Sinnvoller mein Leben damit zu verbringen Freunde zu haben, mich um andere zu kuemmern und darauf zu vertrauen, dass sie mir helfen wenn es mir schlecht geht.

Ein sehr komunistischer Gedanke und wahrscheinlich nicht umsetzbar. Aber mein Tag ist um so mehr etwas Wert wenn ich diesen mit unvorhersehbaren Dingen verbracht habe. Anderen Menschen helfen konnte und mich weniger um mich gekuemmert habe.

Spontan Nachts an den Strand fahren oder um 18 Uhr mal bei jemanden anrufen und fragen ob er ein Bett hat. So einfache Dinge werden dann wieder Wertvoll. Mein Geld auf dem Konto kann nichts ausser mir eine Sicherheit zu geben die nicht aus Liebe und Zuneigung besteht sondern aus Gier.

Zur Zeit ist es in Israel einigermassen Ruhig. Mir wurde gesagt, dass es zur Zeit eine Art Nachrichtenblockade gibt, da Israel der Hamas bzw. Terroristen nicht die Moeglichkeit geben will in den Nachrichten Weltweit in Blickfeld zu bleiben. Es sind waehrend meiner Zeit ein paar Anschlage passiert. Aber verglichen zur zweiten Intifada ist es nichts. Durch die Absperrung der West Bank und Gaza gibt es aber auch kaum noch Moeglichkeiten Suizidangriffe auf die Bevoelkerung auszuueben. Somit kann ich die Mauer und die Absperrung gut verstehen und sie eigentlich nur gut heissen.

In zwei Tagen muss ich wieder nach Deutschland und ich komme mir so vor als waere ich wieder ein Jahr hier gewesen. Alles war sehr komprimiert. Ich weiss jetzt schon, dass ich Deutschland aufpassen muss wie ich mich verhalte, weil einige Gesten, die ich hier mal wieder uebernommen habe, in Deutschland als Hochnaesig und Herablassend gewertet werden wuerden.

Ich guck mal, dass ich den ganzen Nagilah-Tabak ueber den Zoll geschmuggelt bekomme.

stay connected!

Zusatz:
Ich bin jetzt wieder in Frankfurt. Ich habe grade meine Pläne etwas verschoben weil ich grade keine Lust habe direkt weiter zu reisen. Reisen hält jung, aber ist auch stressig. Ausserdem will der Wodka noch nicht meinen Kopf verlassen.

Aber ich kann jetzt schon sagen, dass wieder ein Teil meiner Selbst in Israel geblieben ist. Und ein Teil von Israel mit mir nach Deutschland gekommen ist. Nehmt es mir bitte nicht übel wenn ich in den nächsten Monaten euch hochnäsig vorkommen sollte. Ihr wisst ja, ich bin eigentlich lieb und süß. 

Na ja, Könnte ich nur hebräisch...

Zu meinen Ehren haben sie gestern auch ein großes Feuerwerk gegeben. Sie nannten es Main-Feuerwerk, da viele nichts mit meinem Namen anfangen können, aber man darf nicht immer alles so eng sehen. Besser so als gar kein Feuerwerk.

Es wird auch noch Bilder geben, aber die müssen erst noch entwickelt und digitalisiert werden. In 2 bis 3 Wochen sollte ich aber ein Web-Album gefunden haben, wo Ihr Euch an Bildern aus meiner Zeit in Israel erfreuen könnt.

Gott segne Euch. Shalom.

stay connected!

3 comments:

Anonymous said...

Schön von dir zu lesen und auch schön, dass du heile wieder heim gekommen bist! Ich hoffe wir hören uns bald! Herzliche Grüße, die Japsenfrau

Anonymous said...

Hallo kleiner Pippi!
Scheen, dasse wieder da bist! So kurz wie de bist, darfste dann auch etwas hochnäsig sein :)

Der Japsenmann

whiteangel777 said...

schön, dass das am meisten aufsehen erregt mit dem "hochnäsig"… (damit mein ich nicht nur euch).

anyways, danke für eure komentare und anteilnahme.